Zeig mir Deine Zähne!

© Equitana
Gesunde Zähne sind auch bei den Pferden eine Frage von Vorsorge und Pflege.

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

In der neuen Folge der Equitana-Sprechstunde schauen wir unseren Pferden mal genau ins Maul. Warum Pflege und Vorsorge dort besonders wichtig sind, erläutert der Pferdedentalpraktiker Frank Brüstle.

Kraftvoll zubeißen zu können, ist für Pferde lebenswichtig. Ein neues Gebiss gibt es für sie nicht – weder mit Haftcreme noch als Implantat. Daher ist die regelmäßige Kontrolle entscheidend. Worauf Ihr dabei konkret achten solltet, erklärt uns der Tierarzt und Pferdedentalpraktiker Frank Brüstle. Er ist Experte für das Gebiss und weiß aus Erfahrung, was zählt. 

Wie regelmäßig sollte der Tier- oder Zahnarzt dem Pferd generell ins Maul schauen und was gehört zu einer guten Vorsorge?

Frank Brüstle: Bei einem erwachsenen Pferd mit normalem Zahnstatus und ohne größere Problem, genügt es in der Regel, einmal im Jahr eine Kontrolle vorzunehmen. Das sieht bei Pferden ein wenig anders aus, die sich im Zahnwechsel befinden, da in dieser Phase in kürzester Zeit Backen- und Schneidezähne wechseln, eventuell Wolfszähne vorhanden sind, die sich störend auswirken können. Da empfehle ich eine halbjährliche Kontrolle. Das gilt auch für alte Pferde und solche, die bereits Zahnprobleme haben. Das heißt aber nicht, dass auch immer etwas gemacht werden muss. Mit einer Stirnlampe und einem halbwegs kooperativen Pferd lässt sich zumindest der vordere Teil der Maulhöhle untersuchen und ein Einblick gewinnen, ob eine Behandlung notwendig ist. Alle weiteren Untersuchungen funktionieren nur mit Hilfsmitteln wie einem Maulgatter, Stirnlampe und einem Dentalspiegel oder einer Sonde. Das findet auch immer am sedierten Pferd statt, um Verletzungen zu vermeiden. 

Welche Verhaltensweisen deuten darauf hin, dass das Tier möglicherweise Probleme mit den Zähnen hat und wie reagiert der Besitzer richtig?

Frank Brüstle: Es gibt typische Anzeichen, die sofort signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Wenn ein Pferd plötzlich anfängt, schlecht zu fressen – da spreche ich zum Beispiel von diesen typischen Heuzigarren, die einem die Pferde dann vor die Füße spucken. Das ist relativ eindeutig. Das geht aber auch in geringerer Form mit seltsamen Mahl- und Leerkaubewegungen bis hin zum schiefen Kopfanwinkeln beim Kauen und beim Reiten mit Problemen in der Anlehnung oder bei den Paraden. Dann ist sicher ein guter Rat, die Maulhöhle zu kontrollieren. 


Die Zähne

Im Maul eines erwachsenen Pferdes finden sich zwischen 36 und 44 Zähne. Zur Standardausstattung zählen zwölf Schneidezähne und 24 Backenzähne. Vier Hengstzähne und vie Wolfszähne können noch dazu kommen. Im zahnfreien Zwischenraum von Schneide- und Backenzähnen liegt in der Regel das Gebiss. 

Als Dauerfresser beanspruchen die Pferde ihre Zähne auch entsprechend. Der Abrieb beträgt pro Jahr etwa zwei bis vier Zentimeter. Diesen Verlsut gleicht der Körper selbst aus und schiebt entsprechend viel Zahnschmelz nach. Der vermehrt sich jedoch im Laufe der Jahre nicht, sondern die Wurzel verkürzt sich entsprechend. 


Welches sind, nach Ihren Erfahrungen, die häufigsten Zahnerkrankungen beim Pferd?

Frank Brüstle: Die allgemeinen Probleme sind keine direkten Erkrankungen, sondern solche, die durch den Zahnabrieb entstehen. Das sind diese scharfen Kanten, die Verletzungen an der Backenschleimhaut und an der Zunge verursachen und für Schwierigkeiten im Maul sorgen. Klassische Erkrankungen entstehen dann, wenn Zähne sich entzünden, verschiedene Formen von Frakturen, Parodontosen und kariösen Befunden an den Backenzähnen. Das sind die häufigsten. 

Mit zunehmendem Alter fallen auch den Pferden die Zähne aus. Was ist dann bei der Fütterung zu beachten?

Frank Brüstle: Es ist nicht so, dass die Zähne auf einmal alle ausfallen. In der Regel ist es so, dass sie sich mit den Jahren so abnutzen, dass der normale Vorgang des Zermahlens eingeschränkt ist. Wenn diese Phase beginnt, das Pferd dünner und apathischer, das Fell stumpf wird und die Leistung abnimmt, dann ist es ratsam, das Raufutter zu ersetzen. Da kann zunächst Luzerne schon reichen, weil sie besser zu kauen ist, strukturiertes Seniorenfutter, Silage kann helfen, Gras geht auch meist relativ lange. Wenn dann auch das Gras zunehmend Probleme macht, würde ich auf Heucobs geben. Grob rechnet man ein Kilo trockene Heucobs auf 100 Kilo Pferd – in der Regel brauchen die Tiere aber mehr. Aufweichen ist wichtig, damit sie sich daran nicht verschlucken. Das Ganze lässt sich noch ergänzen durch Mineralfutter, Mash, Rübenschnitzel. Öl. Darüber kann der Besitzer mit seinem Tierarzt eine Mengenberechnung vornehmen. 

Warum sind gesunde Zähne generell so wichtig für die Leistungsfähigkeit und Lebensfreude unserer Pferde?

Frank Brüstle: Wenn der Zahnapparat nicht funktioniert und die Nahrung nicht entsprechend zerkleinert, hat der Magen-Darm-Trakt erhebliche Probleme, die einzelnen Bestandteile auch wirklich aufzuschlüsseln. Das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, weil dem Pferd Energie fehlt. Alle Prozesse im Maul, die mit Schmerzen einhergehen, hemmen natürlich auch die Lebensfreude. Daher die regelmäßige Zahnkontrolle mit geeigneter Ausrüstung und sachkundigem Personal – dann hat der Besitzer schon einen Beitrag dazu geleistet, dass es dem Pferd gut geht. 

 

Noch mehr Wissen rund um Vorsorge und Zahngesundheit liefert unsere neue Folge der Equitana-Sprechstunde

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