Die neue Mode: schick und nachhaltig

©Hoofment

Natürliche Stoffe, recycelte Fasern, kurze Transportwege und klimafreundliche Verpackungen sind den Marken wichtig 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Mehrere Unternehmen präsentieren auf der Equitana Kollektionen, die fair und umweltbewusst produziert sind. Wir haben mit ausgewählten vorab gesprochen.

Nachhaltigkeit und Mode sind kein Gegensatz, sondern können durchaus eine Symbiose eingehen. Statt kurzfristiger Trends stehen klassische Farben und Schnitte im Mittelpunkt. Denn die Lieblingsstücke sollen möglichst lange perfekte Begleiter im Stall und im Sattel sein. Die Materialien sind nicht nur umweltschonend und sozialverträglich produziert, sie sind auch strapazierfähig und funktionell. Was genau in ihnen steckt, wo sie genau herkommen und warum sie ihren Preis wert sind, dazu haben wir uns bei drei verschiedenen Marken umgehört, die ihre Produkte auch auf der Equitana  präsentieren. 

Royal Horsemen

Royal Horsemen hat 2022 mit einem nachhaltig produzierten Gürtel aus Apfelleder die Publikumsauszeichnung beim Equitana-Innovationspreis gewonnen. Hinter der Marke steht die erfolgreiche Influencerin Marina und die Ponys. Gemeinsam mit ihrer Familie hat sie das Unternehmen 2018 mit dem Ziel gegründet, den Reitsport nachhaltiger zu machen. Im engen Bezug zur Natur sehen sie eine Verantwortung, diese auch zu schützen. “Wir versuchen den Nachhaltigkeitsbegriff ganzheitlich zu betrachten und achten dahingehend sowohl bei der Produktdefinition, als auch bei deren Transport und den Produktionsbedingungen auf Umwelt- sowie sozialverträgliche Umstände”, sagt Nina Hemmersbach. Sie ist im Unternehmen für Einkauf und Design zuständig. Sie verweist darauf, dass alle Produkte GOTS und GRS-zertifiziert sind und empfiehlt, bei Kauf auf solche Siegel zu achten, da sie nicht nur eine nachhaltige Produktion, sondern auch einen entsprechenden Transport und die Einhaltung von Sozialstandards bescheinigen. Die Kollektionen bestehen in erster Linie aus Bio-Baumwolle und synthetischen Stoffen aus Recyclingfasern. Bei Farben und Schnitten versuchen die Designer, Modisches und Zeitloses zu kombinieren. Doch auch die Community ist gefragt, über Social Media-Aufrufe oder Wettbewerbe, ihre Ideen einzubringen. 

©Royal Horsemen

Hoofment

Bei Farben, Schnitten und Accessoires gehen auch Jessica Thees und Stefanie Lubetzky gerne auf die Wünsche ihrer Community in den Sozialen Netzwerken ein. “Dort stellen wir die Prototypen ein und lassen über die Details abstimmen, bevor wir bestellen. Denn entscheidend ist, was die Kunden sich wünschen”, betont Jessica Thees. Ihre Geschäftspartnerin ist gelernte Damenmaßschneiderin und die Einblicke in die Textilbranche waren der Auslöser dafür, es anders zu machen. “Nur die wenigsten wissen, dass die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts 3000 Liter Wasser verbraucht und die Textilindustrie neben der Einleitung von Chemikalien in Flüsse und Seen für zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Das hat uns und unseren Blick auf den Konsum verändert", sagt Jessica Thees. Gerade im Reitsport gäbe es da Nachholbedarf und da wollten sie etwas bieten. Das gesamte Material stammt aus Europa und wird auch dort verarbeitet, um die Transportwege kurz zu halten. Kleine Stückzahlen tragen dazu bei, Müll und Reste durch Überproduktion zu vermeiden und selbst die Verpackungen bestehen aus nachhaltigem Graspapier. Pullover und Hoodies bestehen aus Bio-Baumwolle, Funktionsshirts aus Lyocell auf Eúkalyptusbasis oder Mikromodal auf Buchenholzbasis. Bei den Reitleggings kommen recycelte Kunststoff-Fasern aus Fischernetzen und PET-Flaschen zum Einsatz. Beim Preis legen die Gründerinnen Wert auf Transparenz. “Wir zeigen, wie er sich zusammen setzt und unsere Erfahrung ist, dass es nicht nur ein Interesse, sondern auch eine Akzeptanz gibt.” 

Vorreiter

Ähnliche Erfahrungen hat auch Isabel Salecker als Gründerin von Vorreiter gemacht. “Mir ist es ein großes Anliegen, aufzuklären.” Sie empfiehlt, beim Kauf von Kleidung nicht nur nach Farbe und Schnitt zu schauen, sondern sich auch mit dem Unternehmen und den Produktionsbedingungen auseinander zu setzen. Ihre Produkte lässt sie aufgrund der hohen Sozialstandards in Portugal fertigen. Bei den Stoffen wählt sie vor allem Baumwolle, damit sich beim Waschen kein Mikroplastik lösen kann. Da ihre Kunden vielfach in der Working Equitation unterwegs sind, bestimmen gedeckte Farben und Natürtöne ihre Kollektion. Das Design soll möglichst so zeitlos sein, dass die Hosen und Oberteile möglichst lange im Einsatz sind. “Die Sachen sollen bequem sein und auch bei der Stallarbeit einiges aushalten”, sagt Isabel Salecker. Sie wünscht sich, dass ihre Kunden die Produkte pflegen und möglichst lange tragen. Denn auch das ist ein Stück Nachhaltigkeit. 

©Vorreiter

Mehr zum Thema Mode für Frühjar und Sommer 2023 und Tipps zum Shopping auf der Equitana haben wir in folgenden Beiträgen zusammen gestellt: 

Frische Farben für Frühjahr und Sommer

Eleganter Auftritt für das Pferd

Equitana-Shopping im Überblick

Shopping-Tipps von Anja Fee

 

Noch mehr grüne Produkte rund ums Pferd finden sich im Nachhaltigkeitsbereich auf der Equitana.