Operationen - Chancen, Risiken, Nebenwirkungen

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Während der Operation wird das Pferd intensiv üerwacht. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Bei einer Kolik oder einer akuten Verletzung, kann ein chirurgischer Eingriff unumgänglich sein. Was das für Pferd und Besitzer bedeutet, erklären wir in der neuen Sprechstunde. 

Operationen retten Leben – auch bei unseren Pferden. Bei einer Kolik kann der Eingriff entscheidend sein. Doch die Narkose, das chirurgische Vorgehen und die anschließende Aufwachphase bergen auch Risiken. Welche Chancen und Nebenwirkungen eine Operation mit sich bringt, wie sie sich gegeneinander abwägen lassen und was genau passiert, während das Pferd schläft, das klären wir gemeinsam mit der Pferdeklinik Leichlingen. 

Notfall-Operationen

Diese Eingriffe sind nicht planbar und erfordern vom Pferdebesitzer schnelle Entscheidungen und von den behandelnden Tierärzten zügiges Handeln. Häufig handelt es sich dabei um Kolikerkrankungen oder akute Verletzungen

Geplante Operationen

Nach der Diagnose bleibt dem Besitzer genügend Zeit, in Absprache mit den behandelnden Tierärzten ein Entscheidung zu treffen, einen Termin für den Eingriff abzustimmen und das Pferd in Ruhe auf die Operation vorzubereiten. In der Regel betrifft das beispielsweise die Entfernung von Gelenkchips (Arthroskopie), Griffelbein-Operationen, Nervenschnitte (Neurektomie), die Entfernung von Tumoren oder Eingriffe am Kehlkopf. 

Kolik

Nach der Ankunft in der Klinik machen sich die Tierärzte zunächst ein klinisches Bild. Bei der Rektal-Untersuchung tasten sie beispielsweise ab, inwieweit der Darm krankhaft verlagert ist. Ein Bauchultraschall gibt Aufschluss über den Zustand der Dünndärme. Flüssigkeiten, die direkt aus dem Bauchraum entnommen werden, weisen auf Entzündungsprozesse hin. Bei schweren Verläufen muss der Besitzer häufig innerhalb von 30 Minuten entscheiden, ob er das Pferd operieren oder einschläfern lässt. Daher ist es sinnvoll, sich generell darüber Gedanken zu machen, was in so einem Fall in Frage kommt. 

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Die Entscheidung für oder gegen eine Operation muss der Besitzer im Notfall sehr schnell treffen. 

Verletzungen

Bei schweren Verletzungen mit offenen Wunden, wo möglicherweise auch Gelenke oder Sehnenscheiden eröffnet sind, ist ebenfalls ein schnelles Handeln entscheidend. Wenn die Tierärzte den Bereich nicht schnell genug spülen, vermehren sich Bakterien und Keime zu stark und es ist oft sehr schwierig, die nachfolgende Infektion noch in den Griff zu bekommen. 

Knochenbrüche

Mithilfe moderner Operationstechniken lassen sich Frakturen im unteren Teil der Gliedmaßen inzwischen deutlich besser versorgen als in der Vergangenheit. Sie lassen sich mit Platten und Schrauben meist gut stabilisieren. Bei Knochenbrüchen oberhalb des Sprung- oder Vorderfußwurzelgelenkes bietet selbst eine Operation kaum Aussicht auf Heilung, da die betroffene Gliedmaße sich kaum ruhig stellen lässt und bereits beim Aufstehen einer erheblichen Belastung ausgesetzt ist. 

Tumorentfernung

Bei Sarkoiden kann ein Eingriff erfolgreich sein, solange die krankhaft veränderten Stellen noch vergleichsweise klein sind. Sie sollten mit einem Sicherheitsabstand von 1-2 Zentimetern rund um das veränderte Gewebe entfernt werden. Eine frühzeitige Operation kann die Heilungschancen erheblich erhöhen. 

OP-Vorbereitung

Bei einer geplanten Operation kommt das Pferd in der Regel einen Tag vorher in die Klinik, es erfolgen letzte Untersuchungen und Prüfung durch den Anästhesisten. Anschließend bespricht das Tierärzte-Team den OP-Verlauf und mögliche Risiken mit dem Besitzer. 

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Das Pferd kommt sediert in die gepolsterte Ablegebox. 

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Mithilfe einer Schiebetür legt das Team das Pferd kontrolliert in Narkose.

Narkose

Vor der Narkose wird das Pferd zunächst sediert, wie zum Beispiel für eine Zahnuntersuchung. Je nach OP bekommt es anschließend Entzündungshemmer und ein Antibiotikum gespritzt. Wenn es genügend sediert ist, folgt die Narkose und das Ablegen mit Hilfe einer speziellen Schiebetür. Damit lässt sich das Pferd zwischen Tür und Wand einrahmen und schonend ablegen. Während der Narkose ist das Pferd engmaschig überwacht: Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck und Narkosegase werden gemessen, die Augenreflexe getestet. Die Medikamente selbst sind auf das Milligramm genau dem Körpergewicht entsprechend dosiert und lassen sich auch während der Narkose jederzeit nachjustieren. Die Mittel sind inzwischen sehr verträglich, so dass die Pferde die Narkose meist problemlos überstehen. Das Risiko, sich beim Aufstehen zu verletzen, beträgt bei geplanten Operationen etwa ein Prozent. 

OP-Verlauf

Sobald das Pferd in Narkose liegt, wird es an allen vier Gliedmaßen an einem Kran befestigt und in Rückenlage auf den OP-Tisch gefahren. Dort wird es, je nach Operation, auf dem Rücken oder in Seitenlage abgelegt und anschließend schert das Team die betroffenen Stellen für die OP aus, wäscht sie mit Seife und Alkohol. Gleichzeitig wäscht und desinfiziert sich auch der Chirurg, schaut sich noch einmal die Untersuchungsergebnisse oder Röntgenbilder an und macht eventuell auch noch mal einen Ultraschall, um das Pferd optimal versorgen zu können. Nach der OP bekommt das Pferd einen sterilen Verband und der Kran bringt es in die Aufwachbox. 

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Wärend der Operation unterstützt moderne Technik die Tierärzte bei der Versorgung des Pferdes. 

Aufwachphase

In der Aufwachbox überwacht der Anästhesist weiterhin Atem- und Herzfrequenz sowie die Reflexe. Zusätzlich bekommt das Pferd Sauerstoff. Um die Risiken beim Aufstehen weitgehend zu minimieren, lässt sich ein gepolstertes Spezialhalfter anlegen. Mit einer weiteren Halterung am Schweif ist es möglich, das Pferd beim Aufstehen etwas zu leiten und zu unterstützen, um Verletzungen zu vermeiden. Da manche Pferde dabei jedoch Panik bekommen, wägt das Team je nach Charakter ab, ob diese Hilfsmittel zum Einsatz kommen. 

Risiken

Bei geplanten Operationen gibt es über Risiko von Verletzungen in der Aufstehphase (ein Prozent) hinaus kaum Probleme. Bei schweren Koliken sind meist auch Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur geschwächt, die Operation dauert möglicherweise auch länger als bei einem geplanten Eingriff und dann sind die Pferde beim Aufstehen häufig auch sehr schwach. Das erhöht das Risiko. Zudem bleibt abzuwarten, ob der Darm anschließend wieder normal zu arbeiten beginnt. 

Nachsorge

Nach einer Operation bleibt das Pferd in der Regel eine Woche in der Klinik, um eine optimale Wundversorgung zu gewährleisten. Anschließend übernimmt der Haustierarzt in Absprache mit dem Besitzer und der Klinik die weitere Nachsorge. Besitzer und Haustierarzt bekommen von der Klink genaue Anweisungen zu Verbandswechsel, Fütterung, Haltung und Bewegung. 

OP-Versicherung

Die Kosten einer Operation sind stark von der Art des Eingriffs abhängig. Sie bewegen sich generell in einer Spanne von 2000 bis mehr als 10.000 Euro. Mit einer OP-Versicherung lassen sich diese Kosten abfedern. Da es verschiedene Modelle zu unterschiedlichen Konditionen gibt, sollte sich der Besitzer möglichst solange das Pferd gesund ist überlegen, ob eine Operation für ihn überhaupt in Frage kommt und welche Eingriffe er im Ernstfall vornehmen lassen würde. Sofern er sich dafür entscheidet, sein Pferd grundsätzlich auch operieren zu lassen, kann eine Versicherung die Sorge vor den erheblichen Kosten etwas dämpfen. Im Notfall kann der Besitzer das Für und Wider eines Eingriffs ausschließlich nach gesundheitlichen Aspekten und nicht aus Kostengründen abwägen. 

Wo Sehnen und Bänder genau verlaufen, wie Darm oder Lunge eines Pferdes aussehen, zeigt die Tierarztslehrschau im Gesundheitsforum der Halle 1. Dort gibt es zudem täglich Expertenvorträge zu verschiedenen Themen.