Claus Luber: Fahrpferdeausbildung mit Ruhe und Vertrauen
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Ob Quadriga oder Mehrspänner - Claus Luber hat die Leinen jederzeit fest im Griff.
Bar ohne Namen
Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.
Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.
Spektakuläre Showauftritte haben den Haflinger-Enthusiasten bekannt gemacht. Die Basis dafür ist eine Partnerschaft, bei der sich alle aufeinander verlassen können.
Er gilt als Ben Hur der Haflingerszene und gibt im römischen Streitwagen richtig Gas. Rund 50 Stundenkilometer erreichen seine vier PS in der Arena in Sekundenschnelle und begeistern damit das Publikum europaweit. Doch Claus Luber kann nicht nur rasant, er behält auch mit zehn oder sogar zwölf Pferden vor dem Wagen den Überblick und hat die Leinen fest im Griff. Die Leidenschaft für den Fahrsport lebt er mit seinen 16 Hengsten, die er liebevoll “seine Jungs” nennt und die er selbst ausgebildet hat. Wie er seine Pferde schrittweise an alle Aufgaben heranführt, warum Vertrauen für ihn unerlässlich ist und wie er auf jedes einzelne Tier eingeht, erläutert Claus Luber im Gespräch und in der neuen Folge des Equitana-Podcast.
Faire Verbindung
Die Ausbildung seiner Pferde beginnt für Claus Luber bei ihm selbst. Ihm ist bewusst, dass seine Persönlichkeit und sein Verhalten für eine gemeinsame Basis entscheidend sind. Denn die Pferde spiegeln ihn. “Wenn ich mal auf 180 bin, brauche ich nicht auf den Bock zu steigen oder mit den Pferden zu arbeiten. Dann gehe ich lieber mal eine Stunde Kaffee trinken, ein nettes Gespräch führen oder in der Werkstatt etwas reparieren, um runter zu kommen", sagt Claus Luber. Danach funktioniert dann auch das Zusammenspiel mit den Pferden wieder.
Darüber hinauss versucht er, immer konsequent aber fair mit seinen Hengsten umzugehen und auch für sie ein verlässlicher Partner zu sein. Denn auf dem Bock braucht er blindes Vertrauen und die Gewissheit, sich auf seine Pferde verlassen zu können und umgekehrt. “Meine Jungs begrüßen mich in der Regel mit einem Wiehern. Das ist für mich immer ein gutes Gefühl und ein Zeichen dafür, dass wir auf einer Wellenlänge sind.”
Wachsendes Vertrauen
Die Ausbildung beginnt für ihn in der Box. “Wenn ich da rein gehe, bei einem ganz jungen Hengst, muss ich mir sicher sein, dass er mir nichts tut und andersherum. So wachse ich mit meinen Pferden Stück für Stück zusammen, weil wir auf engem Raum Kontakt haben.” Beim Füttern, beim Misten - jede Begegnung lässt die Bindung wachsen. Dazu gehört jedoch auch, sich für das gegenseitige Kennenlernen Zeit zu nehmen. Die Annäherung vom Pferd zuzulassen, wenn es den neuen Partner Stück für Stück erschnuppern möchte. Mindestens genauso wichtig ist die innere Ruhe, um dem Tier Sicherheit zu vermitteln.
Erstes Training
Wenn die Pferde alt genug sind, um eingefahren zu werden, nimmt sich Claus Luber auch dafür viel Zeit. Ganz in Ruhe beginnt er, mit dem Nachwuchs zu arbeiten, lässt bis zu den ersten Fortschritten mindestens fünf bis sechs Wochen vergehen. Wenn der jeweilige Hengst dann so weit ist, dass er sich das erste Mal vor das Sulky spannen lässt, bekommt er anschließend eine längere Pause auf der Weide, um das Gelernte zu verarbeiten. Erst danach geht es mit dem nächsten Schritt weiter.
Vielseitige Ausbildung
Neben der Arbeit mit der Doppellonge und dem Einfahren gehört für Claus Luber auch das Anreiten zur Ausbildung seiner Pferde dazu. “Gerade wenn ein Pferd sehr sensibel oder gar nicht auf die Peitschenhilfe reagiert, die ja den treibenden Schenkel ersetzt, dann ist es sehr sinnvoll, da einen guten Reiter draufzusetzen und das Signal in der Kombination aus Reiten und Fahren verständlicher zu machen.” Das Reiten diene jedoch auch der
guten Gymnastizierung und dem abwechslungsreichen Training der Pferde.
Individuelles Lernen
“Jedes Pferd ist anders und ich muss individuell auf jedes einzelne eingehen", betont Claus Luber. Für ihn gibt es bei der Ausbildung kein Schema, das auf jeden passt. Der eine ist sehr sensibel, der andere hat ein etwas dickeres Fell und daher orientiert er sich immer daran, was dem jeweiligen Pferd gerade gut tut. “Daher schaue ich immer, wie ich möglichst sanft vorankomme, ohne dem Pferd Stress oder Druck zu machen.” Dabei hilft ihm genaues Beobachten. Er versucht, das Pferd zu lesen, sein Verhalten und seine Reaktionen zu verstehen und die weiteren Ausbildungsschritte darauf abzustimmen. “Wenn einer acht Wochen länger braucht, um einen Schritt zu lernen, dann bekommt er die. Denn ich habe dann 18 Jahre oder länger einen guten Partner an meiner Seite.”
Umsichtige Eingliederung
Nach der Arbeit an der Doppellonge und Einfahren im Einspänner gliedert Claus Luber junge Hengste vorsichtig in den Mehrspänner ein. Dabei stellt er ihnen zunächst einen ruhigen und erfahrenen Partner zur Seite, an den sie sich in einer ungewohnten Situation anlehnen können. “Das ist ein wenig so, als wenn ich als Erwachsener ein Kind an einer befahrenen Straße an die Hand nehme”, erklärt der Experte. So bekommen die Pferde bei ihm nach und nach Routine und wachsen langsam in ihre Aufgaben hinein.
Mehr über Claus Luber, seine Liebe zu den Haflingern und die Leidenschaft für den Fahrsport erfahrt Ihr in der neuen Folge des Equitana Podcast.