"Ich trage die Equitana im Herzen"

© Equitana
Als Moderator ist Christian Kröber der Equitana eng verbunden. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Christian Kröber gehört nicht nur zur Equitana-Familie, er ist mit der Weltmesse des Pferdesports aufgewachsen. 

Sein Vater hat die Equitana gegründet, sie gehörte wie eine große Schwester für ihn immer zur Familie. Wie die Messe ihn geprägt hat, wo sein Lieblingsplatz ist und was das perfekte Geschenk wäre, hat uns Christian Kröber im Interview verraten.

Du bist mit der Equitana aufgewachsen. Was sind Deine ersten Erinnerungen?

Christian Kröber: Meine erste Erinnerung an die Equitana ist der Backstage-Bereich der Halle 6, wo ich als Kind viel gespielt habe. Das fand ich damals einen unfassbaren Ort, der sich auch über ganz viele Jahre kaum verändert hat. Und an eine Hop Top Show denke ich noch immer ganz besonders, als ich mit dem Spotfahrer direkt unter dem Hallendach saß. Das war eine völlig andere Perspektive.

Was hat es damals für Dich bedeutet, dass die Equitana wie eine große Schwester quasi zur Familie gehörte?

Christian Kröber: Das war natürlich total cool, weil immer etwas los war. Es waren immer Leute da und es gab auch ganz viel Neues zu entdecken. Natürlich waren auch alle viel unterwegs. Es war also so ein bisschen Fluch und Segen zugleich. Alle zwei Jahre ging es selbstverständlich nach Essen. An die Strecke erinnere ich mich noch ganz genau, die kann ich bis heute auswendig fahren. 

Was hat sich seitdem für Dich verändert und wie siehst Du die Weltmesse des Pferdesports heute?

Christian Kröber: Natürlich hat sich meine Perspektive komplett verändert. Früher war ich ja unbeteiligt und habe das alles auf mich wirken lassen. Als ich etwas älter war, habe ich an den Ständen mitgearbeitet – zum Beispiel bei Letty Donselaar, einer holländischen Expertin für Geschirre. Mit meiner Patentante Linda Tellington-Jones bin ich über die Messe gelaufen und sie schwebte so durch die Hallen. Damals war ich fasziniert von der Veranstaltung und dem emotionalen Überbau. Denn die Equitana hatte immer den Anspruch, die Szene zu definieren. Das unterscheidet sie aus meiner Sicht von allen anderen Messen. Heute ist es insofern anders, dass ich selbst Teil der Pferdewelt bin und den Anspruch habe, dort gestalterisch hineinzuwirken. Daher hat sich mein Blickwinkel verändert, aber die Passion ist immer noch die gleiche. 

© Equitana
Der große Ring ist Christian Kröbers zweites Zuhause. 

Welche Chancen siehst Du heute für das Produkt Equitana?

Christian Kröber: Die Kraft einer Plattform, die Leute zusammenbringt, ist enorm groß. Die Chance liegt darin, alle unter einem Dach zusammen zu bringen. Das ist ja auch schon immer das Konzept der Equitana gewesen, diese gemeinsame Basis zu bieten, in der alle sich wiederfinden können. Das ist das große Potenzial der Equitana, dass sie die Silbermedaillengewinnerin von Tokio Sabine Shut-Kery genauso hervorgebracht hat, wie Deutschlands größten Araberzüchter. Das hat sie allen anderen voraus. Tradition heißt aber nicht, die Asche zu erhalten, sondern das Feuer zu bewahren. 

Inwiefern hat die Equitana Dich und Dein Leben geprägt?

Christian Kröber: Die Equitana hat auf mich einen sehr großen Einfluss, denn es war immer ein Antrieb für mich. Ohne die Messe wäre ich sicher nicht da, wo ich heute bin. Auf der Equitana habe ich meine Frau kennen gelernt und den Grundstein meiner Firma gelegt. In den Phasen meines Lebens, wo es mir nicht gut ging, haben viele Equitana-Kontakte mir wirklich geholfen. 

© Equitana

Christian Kröber ist immer mit vollem Einsatz dabei. 

Was verbindet Dich inzwischen mit der Equitana ?

Christian Kröber: Rein faktisch bin ich als Moderator im großen Showring unterwegs, aber ich sehe mich selbst als einer, der Equitana im Herzen trägt. Ich versuche allen klar zu machen, dass es eigentlich nur eine Messe gibt und alle nach Essen kommen sollten. Als Aussteller bin ich natürlich auch dabei. 

In welchen Momenten spürst Du noch etwas vom Geist Deines Vaters?

Christian Kröber: In der Halle sechs. Ich glaube, dass das pulsierende Herz der Messe immer der große Ring ist. Da spürt man die Vielfalt und die Leidenschaft der Menschen für das, was sie da tun. Es hat schon einen Grund, warum diese Arena aus meiner Sicht einzigartig ist. Daher bin ich auch froh, dass sie in der alten Form zurückkehrt. Denn dieses Knistern, das gibt es nur auf der Equitana, wenn es richtig voll ist. Darüber hinaus sind es die Begegnungen mit den Menschen, die schon 40 oder 50 Jahre dabei sind. Mein Vater ist damals bis Namibia geflogen, um Leute davon zu überzeugen, ihre Pferde einzupacken und nach Essen zu reisen und sie sind gekommen.

Was gehört für Dich zur einzigartigen Equitana -Atmosphäre?

Christian Kröber: Die Equitana-Familie, dazu gehört natürlich das ganze Team, das auch den Geist der ersten Zeit kennt und lebt.Dann dieses offene Netzwerk der Pferdemenschen untereinander und natürlich die Passion für die Sache. Die Equitana verbindet Leute miteinander, die sich im normalen Leben nicht getroffen hätten. Das ist einzigartig und unglaublich wichtig für die Szene als Kitt zwischen den einzelnen Bereichen. 

Zum 40. Geburtstag der Messe hast Du mit Deiner Familie ein Buch herausgegeben. Welche Erkenntnisse oder Einblicke haben die Recherchen dazu für Dich zu Tage gefördert?

Christian Kröber: Erst einmal, dass unglaublich viele Menschen etwas mit der Equitana zu tun haben, von denen man es gar nicht weiß.Sie haben auch alle ihre eigene Geschichte zu der Messe. Beispielsweise habe ich neulich mit der Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Tokio, Sabine Shut-Kery, gesprochen. Sie hat mir erzählt, dass sie als Kind auf der Equitana groß geworden ist, dann beim Friesenpapst Günther Fröhlich war und dann in die USA gegangen ist – im Gepäck ein Empfehlungsschreiben meines Vaters. Das sind Verbindungen, die niemand vermutet, die aber bestehen. Die Züchterschaft, die die Basis für die deutsche Pferdezucht gelegt hat, die hat sich in den 70er Jahren am Biertisch auf der Messe kennen gelernt. 

Was wäre aus Deiner Sicht das perfekte Geschenk zum 50. Geburtstag?

Christian Kröber: Das ist eine gute Frage. Das perfekte Geschenk wäre, wenn die Equitana nach der langen Covid-Zeit und den fundamentalen Veränderungen in der Pferdewelt ein absolutes Fest des Reitsports wird und sie sich selbst und die Szene damit beschenkt, den Equitana-Geist auf die nächste Ebene zu heben. Das wäre traumhaft.

Welche Bilder hast Du im Kopf, wenn Du Dir die Equitana der Zukunft vorstellst?

Christian Kröber: Die Equitana der Zukunft ist aus meiner Sicht eine Plattform – nicht im digitalen Sinne, sondern eine, die über sieben oder neun Tage Messe hinausgeht. Sie führt Menschen zusammen und ist der Ort, wo Trends gesetzt werden. Dazu kommt die Emotionalität als entscheidender Unterschied beispielsweise zu einer Schraubenmesse.

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