Dressur in vier verschiedenen Facetten

© Equitana

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Richard Hinrichs, Bent Branderup, Philippe Karl und Dr. Britta Schöffmann stellen am 12. März ihre Ausbildungsphilosophie ganz praktisch vor. 

Dressur ist nicht gleich Dressur. Innerhalb der Disziplin haben sich zahlreiche Strömungen und Ausbildungsmethoden etabliert, die jeweils ihre eigenen Schwerpunkte setzen. Die Vielfalt der Konzepte, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede macht ein ganz besonderer Programmpunkt am Sonntag, 12. März sichtbar. Vier prominente Lehrmeister stellen ihre Grundsätze vor und demonstrieren anhand von Beispielen, wie sie sich praktisch umsetzen lassen. 

Dr. Britta Schöffmann

Dressurtrainerin Dr. Britta Schöffmann steht für den traditionellen Weg der Dressurausbildung nach den Kriterien der Ausbildungsskala: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten und Versammlung sind für sie die Richtwerte für Training und Entwicklung eines Pferdes. Diese Kriterien sind für die gebürtige Krefelderin unabhängig von Rasse, Altern und Leistungsstand die Basis für ein pferdegerechtes Reiten. Die ehemalige Grand Prix-Reiterin, langjährige Richterin und Autorin hat selbst im Ponysattel begonnen, aber schon früh die Dressur für sich entdeckt. Sie lernte bei namhaften Ausbildern wie Fritz Tempelmann, Willi Schultheis, Harry Boldt, Jean Bemelmans und Klaus Balkenhol, erritt sich das Goldene Reitabzeichen und stellte ihre Pferde bis zum Grand Prix vor. Einblicke in ihre Trainingsphilosophie und Tipps für den richtigen zum fliegenden Wechsel hat sie uns bei einem Besuch gegeben. 

© Equitana
Dr. Britta Schöffmann

Richard Hinrichs

Richard Hinrichs ist der prominenteste Vertreter der klassischen Reitkunst und Präsident des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland. Mit großer Passion widmet er sich der Ausbildung von Pferden bis zur hohen Schule - sowohl vom Boden aus als auch unter dem Sattel. Schwierigste Lektionen wie die Piaffe sind für ihn dabei nicht Selbstzweck, sie dienen vor allem der Gymnastizierung und Gesunderhaltung des Pferdes bis ins hohe Alter. Bei der Ausbildung von Reitern legt er besonders viel Wert auf ein psychisches Gleichgewicht, um verständlich und über feinste Hilfen mit dem Pferd kommunizieren zu können. Über seine Eltern ist Richard Hinrichs sehr früh mit der klassisch-barocken Reitkultur in Berührung gekommen, später haben ihn unter anderem Baron Egon von Neindorff und der Erste Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule, Arthur Kottas-Heldenberg, geprägt. 

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Richard Hinrichs

Bent Branderup

Bent Branderup ist der Begründer der Akademischen Reitkunst. Sein Ziel ist es, das Pferd mit gymansitizierenden Übungen zunächst vom Boden aus und anschließend auch unter dem Sattel zu schulen und geschmeidig zu machen, um nachhaltig Tragkraft und Elastizität zu erreichen. Die Dressur soll dabei in erster Linie dem Pferd dienen und nicht umgekehrt. Die verschiedenen Lektionen bis zur hohen Schule sollen es in die Balance bringen und dabei unterstützen, langfristig beweglich und gesund zu bleiben. Die Lehren der Alten Meister haben Bent Branderup früh geprägt Seine Ausbildung absolvierte er bei Don Javier Gracia Romero an der Königlichen Schule der Reitkunst in Jerez de al Frontera. Später reiste er zu verschiedenen Stätten der historischen Reitkunst und ließ sich von Salvador Sanchez, Nuno Oliveira und Egon von Neindorff beeinflussen.

© Celine Rieck
Bent Branderup

Philippe Karl

Mit der École de Légèreté hat auch Philippe Karl eine eigene Schule begründet. Die Leichtigkeit im Umgang mit dem Partner Pferd steht für den französischen Reitmeister im Zentrum seiner Philosophie. Er setzt ganz auf eine Ausbildung ohne Zwang und Druck. Die Voraussetzung dafür ist ein vertrauensvoller Dialog zwischen Reiter und Pferd. Sein Konzept verbindet das Wissen der alten Meister wie Xenophon, Baucher oder La Guérinière mit modernen Erkenntnissen aus Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Balance, Psychologie und Ethnologie. Philippe Karl ist überzeugt, dass alle Pferde, die nach den Grundsätzen der École de Légèreté ausgebildet werden, schwierigste versammelnde Lektionen erlernen können. Philippe Karl begann seine Laufbahn mit der Reitlehrer-Ausbildung und war in den 80er Jahren Teil des legendären Cadre Noir der nationalen Reitschule Ecole Nationale d´Equitation in Saumur, bevor er 2004 seine eigene Schule gründete. 

© privat
Philippe Karl

Während der Equitana könnt Ihr weitere Unterrichtsstunden in verschiedenen Disziplinen verfolgen. Isabell Werth zeigt in einem offenen Training, worauf es ihr im Viereck ankommt und Ingrid Klimke richtet den Fokus auf die vielseitige Ausbildung von Pferden und Benjamin Werndl demonstriert, wie Leichtigkeit gelingt. Die Verständigung zwischen Ross und Reiter macht Bernd Hackl zum Thema seiner Unterrichtseinheit und mit Michael Fischer findet Ihr den richtigen Absprungpunkt.