Gebisslos reiten - 3 Tipps 

© Juliana Fellner
Pferdewissenschaftlerin Dr. Vivian Gabor reitetet ihre Pferde auch gerne ohne Gebiss, wenn sie entsprechend ausgebildet sind. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Wir haben mit der Pferdetrainerin und Verhaltensforscherin Dr. Vivian Gabor darüber gesprochen, warum eine feine Hand entscheidend ist. 

Die pferdegerechte Ausbildung liegt ihr als Trainerin besonders am Herzen. Das Lernverhalten der Tiere erforscht Dr. Vivian Gabor als Pferdewissenschaftlerin. Wenn sie ihr Wissen weiter gibt, führt sie Theorie und Praxis zusammen. Dabei ist es ihr wichtig, individuell auf das jeweilige Pferd einzugehen. Das gilt für sie auch bei der Frage, ob das Reiten mit oder ohne Gebiss schonender ist. “Sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen lässt sich Positives bewirken, aber auch Schaden anrichten. Es kommt wirklich auf den Ausbildungsstand von Reiter und Pferd sowie die richtige Handhabung an”, betont Dr. Vivian Gabor. Sie empfiehlt, sich von einem erfahrenen Trainer beraten und begleiten zu lassen. 

Die feine Hand

Das Reiten ohne Gebiss erfordert Erfahrung und eine gefühlvolle Zügeleinwirkung, denn die verschiedenen Zäumungen üben ebenfalls Druck auf sensible Bereiche des Pferdekörpers aus. Viele wirken auf den empfindlichen Nasenrücken ein und einige Varianten wie das Bosal oder das Hackamore haben zusätzlich eine Hebelwirkung. “Das sorgt für eine große Kraftumsetzung und ermöglicht eine feine Hilfengebung. Voraussetzung ist, dass der Reiter seine Hand sehr kontrolliert einsetzen kann”, sagt Dr. Vivian Gabor. Denn das Pferd sollte sich nicht an den Druck gewöhnen oder lernen, dagegen zu gehen. Sonst geht die Verbindung und auch die Möglichkeit der Einwirkung verloren. Dr. Vivian Gabor empfiehlt zur Verfeinerung der Zügelhilfen regelmäßige Sitzschulungen und Reiterfitness. “Wer seine eigenen motorischen Fähigkeiten und seine Balance im Sattel verbessert, kann seine Hand viel gezielter und schonender einsetzen.” 

© Juliane Fellner
Auch bei einer gebisslosen Zäumung sollte der Reiter seine Hand kontrolliert einsetzen können. 

Die eigene Sicherheit

Die Sicherheit von Reiter und Pferd sollte stets an erster Stelle stehen. Wer mit einem gebisslosen Zaum ins Gelände reitet, hat nicht nur eine Verantwortung für sich selbst, sondern auch für sein Umfeld. Das Pferd sollte daher gut gymnastiziert sein und sicher an den Hilfen stehen. “Es lohnt sich, zuvor in einer gewohnten Umgebung zu überprüfen, ob es sich in allen Gangarten in Richtung und Geschwindigkeit steuern und jederzeit anhalten lässt”, sagt Dr. Vivian Gabor. Sie rät, auch einen Blick auf die eigene Unfallversicherung und die Haftpflichtversicherung des Pferdes zu werfen. “Es gibt Versicherungen, die nicht alle Zäumungen miteinschließen.” Die größte Sicherheit biete jedoch eine gute Ausbildung von Reiter und Pferd. 

© Equitana
Mit einem gebisslosen Zaum sollte der Reiter das Pferd sicher an den Hilfen haben. 

Die besten Voraussetzungen 

Mit einem gebisslosen Zaum sollten sich beide wohlfühlen und sich schrittweise daran gewöhnen. Um ein Gefühl für die eigene Einwirkung und die Reaktion des Pferdes zu bekommen, kann es sinnvoll sein, zunächst vom Boden aus gebisslos zu arbeiten. “Wenn Stellung und Biegung oder Seitengänge sicher gelingen, lässt sich das häufig auch auf das Training im Sattel übertragen”, betont Dr. Vivian Gabor. Sie selbst bildet junge Pferde zunächst mit Gebiss aus, um ihnen einen verlässlichen Rahmen zu geben, Stellung und Biegung korrekt zu entwickeln. “Später reite ich meine Pferde auch gerne gebisslos oder wechsele zwischen den verschiedenen Zäumungen. Das sorgt für Abwechslung und schult meine Reiterhand.” 

Dr. Vivian Gabor im Equitana-Podcast

Mehr über Dr. Vivian Gabor und ihre Ausbildungsphilosophie erfahrt Ihr im Equitana-Podcast. Einfach mal reinlauschen.