Schickes Schuhwerk: Zehn Tipps zum Stiefelkauf

© Equitana
Wer einen neuen Stiefel sucht, sollte sich Zeit lassen. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Gestiefelt und gespornt steigen die meisten in den Sattel. Turnschuhe sind ebenso tabu wie Schüren und Schnallen. Glatte Sohle, kleiner Absatz und hoher Schaft bieten Halt und sorgen für Haltung. So findet Ihr den passenden Stiefel.

1. Zeit lassen

Neue Stiefel zu kaufen, ist selten eine spontane Entscheidung. Dennoch sollte sich jeder auf der Suche nach dem passenden Paar Zeit lassen und Gedanken über den Einsatz machen. Wenn das Bild vom Wunschstiefel Formen angenommen hat, ist es sinnvoll, verschiedene Modelle anzuprobieren und sich fachkundig beraten zu lassen. Gelegenheit dazu bietet sich auch auf einer Messe, allerdings sollte die Anprobe besser nicht erst am Abend stattfinden. „Nach einem langen Tag können die Beine leicht anschwellen und das kann sich auf die Maße auswirken“, sagt Ann-Kathrin Viel, Marketingverantwortliche bei Königs. Sie empfiehlt außerdem, Reithosen und lange Socken mitzunehmen, da nicht jeder Händler eine komplette Ausrüstung vor Ort hat.

2. Einsatzbereich abstecken

Dressurmodell mit steifem Schaft und hohem Bogen, ein weicher Springstiefel mit Schnürung am Spann oder lieber ein bequemer Alleskönner, der in jedem Sattel eine gute Figur macht – das ist oft die Frage. „Im Prinzip muss das jeder nach seinen reiterlichen Schwerpunkten und Ansprüchen entscheiden. Ein Dressurmodell ist in der Regel eleganter, aber nicht so komfortabel und leicht wie ein Springstiefel. Ein Allrounder vereint das Beste aus beiden Welten und ist daher für Freizeitreiter eine gute Wahl“, sagt Stefan Krückemeyer, Produktmanager für Leder und Stiefel bei Cavallo. Generell habe sich bei der Bequemlichkeit viel getan. Reißverschlüsse und Elastikeinsätze sorgten dafür, dass sich niemand mehr in enge Röhren hineinquälen müsse.

3. Wie viel Mode darf es sein

Stiefel sind Ausdruck des persönlichen Stils. „Wir erkennen eine wachsende Nachfrage zur Individualisierung“, betont Stefan Krückemeyer. Lack bringt das Leder glänzend in Form, Strass setzt funkelnde Akzente und Perlen wirken besonders edel. „Gestickte oder glitzernde Initialen sowie die Abstimmung auf Helm, Sattel und Trense sind ein großes Thema“, bestätigt Ann-Kathrin Viehl. Farblich sind der eigenen Vorstellung auch kaum noch Grenzen gesetzt: Blau- und Rottöne, Cognac, Taupe und Grau laufen dem schlichten Schwarz langsam den Rang ab. Wer sich seinen Stiefel nach Wunsch fertigen lässt, kann Materialien, Töne, Stulpenvarianten und Applikationen nach Belieben kombinieren und sich sein Unikat selbst designen.

4. Passform finden

Damit Schuh und Schaft sich langfristig wie eine zweite Haut anfühlen, muss die Form stimmen. „Damit der Fuß gut sitzt und nicht eingeengt wird, ist es ratsam, verschiedene Leisten auszuprobieren“, sagt Stefan Krückemeyer. Auch dafür empfiehlt er eine fachkundige Beratung. Entscheidend ist außerdem die Schafthöhe. „Wenn jemand gerade steht, reicht das Kontrollmaß an der hinteren Wade vom Boden bis zur Mitte der Kniekehle.“ Der Schaft solle aus optischen Gründen nicht zu kurz sein, dürfe aber auch nicht zu sehr in die Länge gehen, sonst drohe ein falscher Knick. „Der Stiefel scheuert dann nicht nur langfristig in der Kniekehle, er bekommt mehr Falten und drückt von oben auf den Knöchel“, betont der Fachmann. Der Reißverschluss nehme dadurch ebenfalls Schaden, ergänzt Anne-Kathrin Viehl.

5. Stiefel oder Stiefelette

Grundsätzlich bietet ein Stiefel mehr Halt als eine Stiefelette. „Er ist technisch einfach anders aufgebaut und hat eine Festigkeit, die eine Stiefelette – auch mit Schaft – nicht bieten kann“, sagt Stefan Krückemeyer. Dressurreiter tendierten eher zum Stiefel, Springreiter seien etwas flexibler, doch letztlich sei es auch eine Geschmacks- und eine Preisfrage. „Einsteiger, die zunächst nicht ganz soviel ausgeben möchten, sind mit einer Stiefelette gut bedient.“ Zumal sich die halbhohen Modelle auch gut zur Jeans tragen lassen, wenn die Reitbegeisterung nachlassen sollte.

6. Schuhwerk für den Nachwuchs

Für die ersten Reitstunden oder den wöchentlichen Einsatz in der Abteilung sind Alternativen zu den vergleichsweise teuren Lederstiefeln sinnvoll. Sofern Kinder und Jugendliche allerdings intensiv reiten, lohnt es sich, in die Ausrüstung zu investieren. Spezielle Modelle bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 

7. Der Blick aufs Budget

Die Preisunterschiede sind bei Stiefeln mitunter groß. Günstige oder reduzierte Modelle sind bereits für 150 Euro zu haben, besonders ausgefallene Anfertigungen nach Maß können auch mal 800 oder mehr als 1000 Euro kosten. Für den täglichen Trainingseinsatz muss es jedoch nicht ganz so exklusiv sein. Mit einem Modell der mittleren Preiskategorie sind Sportreiter in der Regel gut bedient.

8. Mit gutem Gewissen

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch in der Lederproduktion an Bedeutung. Woher die Rohstoffe kommen und wie sie produziert werden, ist auch eine Frage des Umweltbewusstseins. Dabei spielt vor allem der ressourcenschonende Umgang mit Wasser, der Einsatz von Chemikalien und die Haltung der Tiere eine entscheidende Rolle. Zertifizierte Lieferanten und europäische Produktion garantieren entsprechende Standards. Einfach nachfragen.

9. Einlaufen oder einreiten

Am besten beides. Neue Stiefel brauchen Tuchfühlung. Durch Bewegung und Körperwärme passen sie sich der eigenen Anatomie an und werden zur zweiten Haut. Das kann allerdings je nach Einsatz, Leder und Schnitt zwischen vier Wochen und drei Monaten dauern. „Das Einreiten ist eine Quälerei, aber sie lohnt sich“, betont Stefan Krückemeyer. Er rät zu Baumwollsocken als Puffer und Fersenkeilen gegen schmerzende Kniekehlen.

10. Die perfekte Pflege

Bei guter Pflege bilden Reiterbein und Lederstiefel lange ein erfolgreiches Paar. Grober Schmutz lässt sich mit einer Bürste entfernen, dann kommt der Schwamm mit lauwarmem Wasser zum Einsatz. Sattelseife und Lederfett sind tabu. „Sie sind für Stiefel nicht geeignet“, betont Ann-Kathrin Viehl. Sie rät zu einer guten Schuhcreme oder spezieller Pflege für Lack- oder Velourleder. Vor dem Eincremen muss das Leder richtig trocken sein. Wenn die Pflege mit einem Baumwolltuch aufgetragen ist, heißt es wieder warten – mindestens 20 Minuten. Anschließend mit einer Rosshaarbürste polieren. „Wer es ganz glänzend haben möchte, zieht einen Nylonstrumpf über die Borsten“, sagt Stefan Krückemeyer. Bei täglichem Training sollten die Stiefel einmal in der Woche geputzt werden, bei wöchentlichem Einsatz genügt ein 14-tägiger Pflegerhythmus. Mindestens ebenso wichtig, wie das säubern und cremen ist das tägliche Lüften. „Die Fußfeuchtigkeit muss entweichen können.“ Staub in den Reißverschlüssen lässt sich mit einer Zahnbürste entfernen. Sprays halten sie gängig.

Tipps für die die richtige Ausrüstung des Pferdebeins haben wir in einem Beitrag zu Gamaschen, Bandagen und Co. zusammen gestellt.