Michael Geitner: Dualaktivierung und Equikinetic
© Equitana
Das System der Equikinetik demonstrierte das Team von Michael Geitner auf der Equitana.
Bar ohne Namen
Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.
Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.
Der erfahrene Trainer hat mit seinen blau-gelben Gassen zwei ganz neue Systeme entwickelt, um das Gehirn und die Muskulatur der Pferde zu trainieren.
Aufgewachsen auf einer Westernranch hatte Michael Geitner früh eine enge Verbindung zu den Pferden. Als Trainer begann er zunächst mit Problempferden zu arbeiten, widmete sich dann aber eigenen Konzepten mit dem Fokus auf Fitness und Gesundheit. Die Dualaktivierung und die positiven Effekte der blau-gelben Farbwelten entdeckte er eher zufällig, die Equikinetic als Muskelafbau-Programm hat sich aus dem Gehirn-Jogging für Pferde entwickelt. Wir haben mit Michael Geitner über die beiden Trainingssysteme gesprochen.
Dualaktivierung
Die Idee zum Konzept entstand eher zufällig, das blau-gelbe Trainingsmaterial war das Ergebnis gezielter Forschung. “Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, warum Pferde manche Dinge nur mit dem linken Auge anschauen und sie dann im Fokus behalten. Um die Hintergründe zu klären, haben wir eine Literaturrecherche an der Uni in München zu Gehirnfunktionen beim Pferd in Auftrag gegeben und die ergab dann die Studie, dass sie Blau und Gelb besonders gut erkennen und die Farben die Aktivität im Gehirn erhöhen”, erinnert sich Michael Geitner. Alles andere hat er ausprobiert: Stangen angemalt, ein paar Gassen gelegt und daraus eine eigene Trainingsmethode entwickelt. “Das Reitprogramm der Dualaktivierung ist wirklich Gehirnjogging für das Pferd. Es muss ständige Rechts-links-Wechsel gehen und wir machen die Hufschlafiguren sichtbar”, sagt Michael Geitner. Die Gassen geben dem Pferd eine klare optische Orientierung. Die zeitlichen Intervalle von sechs mal drei Minuten machen das Training systematisch und berechenbar. “Der Nutzen für die Pferde ist maximal.”
Equikinetic
Das System nutzt die blau-gelben Gassen für einen gezielten Muskelaufbau des Pferdes. Dafür gibt es dem Reiter einen konkreten Plan und ein festes Zeitmanagement an die Hand. “Wir wichtig das ist, unterschätzen ganz viele”, sagt Michael Geitner. Die ersten drei Monate dienen als Aufbauphase, in der das Pferd das Training an jedem zweiten Tag absolvieren sollte. “Am nächsten Tag sollte es Pause haben, damit der Muskel Zeit hat zu wachsen”, erklärt Michael Geitner. Anschließend genügt einmal in der Woche zum Muskelerhalt. Während des Trainings geht das Pferd eine Minute lang in Stellung und Biegung im Schritt und später auch im Trab auf einer acht Meter großen Quadratvolte an der Longe. Nach der Minute folgt eine Pause und der Handwechsel. Anschließend wiederholt sich das Programm auf der anderen Hand. “Nach achtmal einer Minute und den entsprechenden Pausen endet das Trainin für diesen Tag”, sagt Michael Geitner. Das System sei vor allem bei Reha-Pferden sehr erfolgreich.
© Equitana
Michael Geitner hat Trainingssysteme entwickelt, die die Pferde fit und gesund halten.
Das gesamte Gespräch mit Michael Geitner haben wir auch als Video aufgezeichnet.