Winterfütterung fürs Pferd
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Bar ohne Namen
Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.
Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.
Es ist wieder soweit – Winterzeit, Erkältungszeit. Wir Menschen wissen: Vitamin C stärkt das Immunsystem. Können wir die Abwehrkräfte unserer Pferde auch über das Futter unterstützen? Was ist wann sinnvoll? Prof. Dr. Dirk Winter hat Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Prof. Dr. Dirk Winter ist Traditionalist. Trends wie Tee fürs Pferd in der kalten Jahreszeit steht er eher skeptisch gegenüber. „Ich sehe keinen Sinn darin, dem Pferd Tee zu geben. In der freien Natur bekäme es den auch nicht.“ Sicherlich mag z. B. Fencheltee bei Menschen helfen, wenn der Magen-Darm-Trakt grummelt. Doch bei Pferden hat Winter einen anderen Standpunkt: „Wenn alles in Ordnung ist, braucht das Pferd keinen Tee. Auch nicht im Winter. Wenn es Probleme mit dem Verdauungstrakt hat, sollte man einen tiermedizinischen Experten zu Rate ziehen.“ Erst recht, wenn es eine akute Situation ist. Aber auch bei chronischen Problemen gilt es, die Ursache zu finden und abzustellen. Daran führt kein Weg vorbei, da hilft kein Tee.
Wenn es nach dem Dekan für Pferdewissenschaften an der Universität für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen ginge, würden Pferdehalter sich viel mehr an der Natur des Pferdes orientieren – zu jeder Jahreszeit. Und die sieht für Pferde vor allem ein Futtermittel vor: Gras bzw. Heu. Besonders im Frühjahr ist es reich an Vitaminen und Nährstoffen. Prof. Winter nennt hier vor allem ß-Carotin, die Vorstufe zu Vitamin A. Fleischfresser nehmen das fettlösliche Vitamin A direkt mit der Nahrung auf. Vegetarier wie das Pferd nehmen den Umweg über ß-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Dieses dient der Gesunderhaltung der Augen, der Haut und Schleimhäute, der Fortpflanzungsorgane sowie des Immunsystems. Auch für gesunde Knochen und Hufe ist Vitamin A wichtig. Pflanzen enthalten reichlich ß-Carotin. Auch im getrockneten Zustand bleibt es zunächst erhalten. Daher kann qualitativ hochwertiges (!) Heu den Mangel an Gras in der kalten Jahreszeit zum Teil auffangen. Allerdings zerfalle ß-Carotin leicht, warnt Prof. Winter. Daher nimmt der Gehalt mit der Dauer der Lagerung des Heus ab. Dafür gibt es jedoch andere Futtermittel, mit denen man gegensteuern kann: Saftfutter wie Karotten, Rote Bete und – in Maßen – auch Äpfel.
Powerpaket Möhre
Möhren stecken voller ß-Carotin, dem roten Pflanzenfarbstoff. Prof. Winter: „Zwei bis drei Kilogramm Mohrrüben decken den Tagesbedarf und können bedenkenlos gefüttert werden.“ Bei Zuchtstuten dürfen es auch etwas mehr sein, denn ß-Carotin hat großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn Möhren enthalten viel Zucker. Bei stoffwechselsensitiven Pferden kann man auf Rote Bete umsteigen. Die enthalten weniger Zucker, allerdings auch weniger ß-Carotin.
„Zur Möhre ein Butterbrot“, das hat man früher von Eltern zu hören bekommen. Tatsächlich ist Vitamin A ein fettlösliches Vitamin. Man kann dem Pferd die Möhren aber trotzdem „trocken“ geben, denn in seiner sonstigen Nahrung stecken ausreichend Fettsäuren.
Wer sich bezüglich Düngemittelrückständen wie Nitrat oder Resten von Pflanzenschutzmitteln sorgt, kann Bio-Möhren füttern. Prof. Winter sieht jedoch auch bei konventionell angebautem Gemüse kein Problem, solange man normale Mengen füttert. Allerdings, so warnt er, müssen die Wurzeln frei von Erde sein und auf keinen Fall verschimmelt. Das kann bei mehrtägiger Lagerung ein Problem sein und so gilt es penibel darauf zu achten. Sind die Möhren gefroren, sollte man die zu verfütternde Ration in warmem Wasser auftauen lassen und dann sofort geben. Liegen Karotten nach dem Auftauen noch länger, werden sie matschig und faulig.
Vorsicht bei Obst
Die meisten von uns haben es von klein auf gelernt: Vitamin C hilft, Erkältungen vorzubeugen. Das stimmt. Allerdings brauchen Pferde, anders als wir Menschen, Vitamin C – oder Ascorbinsäure, wie es auch heißt – nicht über die Nahrung aufzunehmen. Der Körper produziert es selbst. Ein weiterer gut bekannter Spruch: An apple a day keeps the doctor away, frei übersetzt: Ein Apfel pro Tag erspart den Arzt. Auch das trifft zu. Allerdings sollte man diesen Ausspruch in Sachen Dosierung wörtlich nehmen. Ein bis drei Äpfel pro Tag seien in Ordnung, sagt Prof. Dr. Dirk Winter. Mehr zu füttern sei jedoch bedenklich. Auch wenn die saftigen Vitaminbomben hoch in der Gunst der Vierbeiner stehen, können sie Nebenwirkungen haben: „In größeren Mengen können sie zu Aufgasungen im Dickdarm führen.“ Und das ist schmerzhaft! Zwei bis drei Äpfel pro Tag seien aber für ein gesundes Pferd in Ordnung.
Apropos Dosis – manche Pferde sind auch große Fans von Zitrusfrüchten. Wenn sie Mandarinen & Co. mögen, spreche nichts dagegen, ihnen ab und an einen Schnitz von einer – geschälten! – Frucht zu geben, sagt Prof. Winter. Aber auch hier sei das eher als Belohnung oder Leckerli zu verstehen, nicht als Rationsbestandteil. Das gleiche gilt für Bananen. Pferde lieben sie wegen des hohen Zuckeranteils. Sie enthalten aber auch viel Stärke, was sich in Mengen negativ auf den Verdauungstrakt auswirkt.
Weidegang im Winter
Wer meint, sein Rehepferd könne im Winter bedenkenlos auf die Weide, weil das Gras keine Fruktane enthält, irrt. Wenn die Sonneneinstrahlung intensiv genug ist, bilden sich die langkettigen Kohlehydrate auch im Winter. Aufpassen muss man mit sensiblen Pferden also auch hier. Bei gesunden Pferden, die das ganze Jahr über auf der Weide stehen, sei gefrorenes Gras allerdings nicht von Nachteil, beruhigt Prof. Winter. „Wenn die Pferde jeden Tag rauskommen und der Verdauungsapparat das kennt, ist das kein Problem.“ Anders sieht es aus, wenn die Weiden wochenlang gesperrt waren und die Pferde erst bei Frost wieder raus dürfen, weil der gefrorene Boden die Grasnarbe schützt. „Nach sechs bis acht Wochen muss man die Pferde anweiden, wie im Frühjahr. Der Verdauungstrakt muss sich erst wieder umstellen.“
Und was ist mit Schnee? Unbedenklich sagt der Experte. Größere Mengen nehmen die Pferde davon in der Regel ohnehin nicht zu sich.
Weihnachtsbaum in der Box?
Irgendwie ist es ja traurig, kaum ist Weihnachten vorbei, wird die liebgewonnene Tanne entsorgt. Könnte sie nicht noch dem Pferd als Beschäftigung dienen? Nein, warnt Prof. Dr. Winter. „Wenn die Pferde mal an einem Zweig knabbern, passiert nichts (so lange es keine Eibe oder Lebensbaum ist! Die sind hoch giftig! Anm. d. Red.). Aber Nadelhölzer enthalten Terpene und Gerbstoffe, die dem Magen-Darm-Trakt des Pferdes schaden können. Daher sollten sie auf keinen Fall in größeren Mengen gefressen werden!“ Beschäftigung sollte man dem Pferd stattdessen über die Gabe von Raufutter, also Heu und gegebenenfalls auch Stroh bieten. Nadelhölzer gehören nicht zum normalen Nahrungsspektrum des Pferdes. Und Prof. Dr. Winter plädiert sehr dafür, sich „wieder viel mehr auf die natürliche Futterauswahl des Pferdes zurückzubesinnen“ – egal, zu welcher Jahreszeit.