• 18. - 24. März 2027
  • Messegelände Essen

Die Aegidienberger feiern Geburtstag

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Die Aegidienberger sind die jüngste Gangpferderasse und feiern auf der Equitana ihren 40. Geburtstag. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Vor 40 Jahren präsentierte Walter Feldmann das erste Exemplar der neuen Rasse auf der Equitana. Im kommenden Jahr sind die vielseitigen Pferde erneut in Essen zu erleben. 

Elegant sind sie, hochbeinig und mit einer natürlichen Töltbegabung ausgestattet. Aegidienberger sind die jüngste Gangpferderasse überhaupt und feiern in diesem Jahr Geburtstag. Vor 40 Jahren kam das erste Fohlen in Bad Honnef-Aegidienberg auf die Welt. Der junge Primero präsentierte sich im Frühjahr 1983 auf der Equitana erstmals der Öffentlichkeit.

Premiere auf der Equitana

Walter Feldmann senior stellte den Absetzer damals dem stauenden Messe-Publikum vor. “Die Reaktionen waren allerdings sehr unterschiedlich. Es gab viel Begeisterung für das Potenzial dieser Pferde, aber auch Vorbehalte von einigen Islandpferdezüchtern. Das hat sich aber inzwischen gelegt”, erinnert sich der Sohn des Rassebegründers Walter Feldmann junior. Er führt das Erbe seines Vaters weiter und hat die Möglichkeit geschaffen, Veredler für die neue Rasse einzusetzen. Die Hengste oder Stuten aus anderen Gangpferderassen wie Paso Fino, American Saddlebred oder tötende Traber müssen jedoch zunächst in einer Zulassungsprüfung ihre Qualität und Eignung unter Beweis stellen. Voraussetzung für die Mindestnote sind eine natürliche Veranlagung zum Tölt sowie eine Größe und ein Erscheinungsbild, das zur passt. .

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Stefanie Stöcker, Walter Feldmann und Aegidienberger-Hengst Menor.

Vielseitig und unkompliziert

“Aegidienberger zeichnen sich vor allem durch ihre Größe, ihre Eleganz, ihren unkomplizierten Charakter und ihre Vier-Gang-Qualitäten aus”, sagt Dr. Stefanie Stöcker, die auf ihrem Gangpferdegestüt Showisi auch Aegidienberger züchtet. Begonnen hat alles mit Menor, den sie vor zehn Jahren entdeckt und selbst ausgebildet hat. “Damals war mein Traum, ein etwas größeres und elegantes Gangpferd für mich zu finden”, erinnert sie sich. Mit Menor ist sie nicht nur auf Gangpferdeturnieren hocherfolgreich, er beherrscht auch Dressurlektionen bis zur Piaffe, präsentiert sich aber auch im spanischen Schritt, beim Kompliment und in der Freiarbeit. “Es ist aber auch kein Problem, einen mehrtägigen Wanderritt mit ihm zu unternehmen. Genau diese Vielseitigkeit der Rasse und ihr menschenbezogenes Wesen fasziniert mich so”, betont Dr. Stefanie Stöcker. 

Der Ursprung der Rasse

Die Idee, eine ganz neue Rasse zu entwickeln, entstand vor mehr als 40 Jahren eher durch Zufall. “Mein Vater bekam als Islandpferde-Züchter immer wieder Anfragen nach etwas größeren und besonders leicht zu töltenden Pferden. Daraus wuchs dann nach und nach der Plan, genau diese Art von Tieren zu züchten”, berichtet Walter Feldmann junior.  Professor Schmitten von der Universität Bonn entwickelte das Schema einer 5/8-Kreuzung aus Isländern und Paso Peruanos. Sie sollten mehr Größe, mehr Eleganz und den genetisch fixierten Tölt in die Rasse einbringen, während der Isländer Tempo in den Gangarten, ein gutes Fundament, Sozialverhalten und Robustheit einbringen sollte. Das Experiment gelang. Bereits die erste Generation der Aegidienberger brachte alle gewünschten Merkmale mit. Bei der Namensgebung stand der langjährige Geschäftsführer des Pferdesportverbandes und des Pferdestammbuchs Rheinland, Dr. Hanno Dohn Pate. “Er war eng mit meinem Vater befreundet und in einer abendlichen Runde bei uns auf dem Aegidienberg hat er vorgeschlagen, die Rasse genauso zu nennen”, erinnert sich Walter Feldmann junior. Die Aegidienberger fanden anschließend im Rheinischen Pferdestammbuch auch ihre erste Heimat. 

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Die Fohlen sind bereits sehr menschenbezogen und im Umgang unkompliziert. 

Schaubilder auf der Equitana

Inzwischen gibt es in Deutschland und Europa rund 3000 Exemplare der jüngsten Gangpferderasse. Ihre Besitzer schätzen vor allem ihr angenehmes Temperament und ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. “Sie eigenen sich als Freizeitpferde ebenso, wie für den Gangpferdesport auch in den höheren Klassen”, sagt Dr. Stefanie Stöcker. Sie empfiehlt allen, die sich für die Rasse interessieren, bei der Internationalen Gangpferde-Vereinigung (IGV) die Kontakte zu Züchtern zu erfragen und sich anschließend gut beraten zu lassen. “Die meisten Züchter kennen ihre Tiere ganz genau und können dabei helfen, das passende Pferd zu finden.” Der erste Aegidienberger Primero hatte auf dem Gestüt von Walter Feldmann ein langes Leben. Er wurde 37 Jahre alt. 
Ihren Geburtstag feiern die Aegidienberger auch im kommenden Jahr auf der Equitana. In verschiedenen Schaubildern präsentiert sich die Rasse mit ihren vielseitigen Qualitäten.