Podcast-Rückblick 2023: Top-Trainer und ihre Geschichten

© Equitana
Videopodcast bei Familie Balkenhol am Kamin. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Viele Trainer haben uns Einblicke in ihre Ausbildungsphilosophie und ihren Alltag gegeben. Bei einigen waren wir mit der Kamera zu Hause, bei einer Folge konntet Ihr live dabei sein. 

Die Gesichter der Equitana haben uns auch in diesem Jahr ihre Geschichten erzählt. Sie haben uns mitgenommen in ihren Alltag und das Training im Sattel. Mit ihren Tipps haben sie Euch hoffentlich zum Nachdenken und Nachmachen angeregt. Einige von ihnen habt Ihr vielleicht auch auf der Equitana in Essen getroffen. Bei Nicole Uphoff-Selke hattet Ihr sogar die Chance, die Olympiasiegerin direkt zu fragen. Denn das Gespräch mit ihr haben wir mitten im Messerummel aufgezeichnet. Auch danach sind wir mit dem Podcast neue Wege gegangen und haben drei Prominente mit der Kamera zu Hause besucht. Welche das waren - einfach mal nachschauen.

Emilia Schlotterbeck

Die große Freiheit fasziniert Emilia Schlotterbeck. Ohne Sattel und Trense galoppiert sie durchs Gelände und begeistert damit ihre Follower. Bevor sie jedoch mit ihren Pferden frei arbeitet, achtet sie zunächst auf eine gute Führung. Ihre Methode folgt keinem System, sondern ihrem Herzen: "Entscheidend ist, ob ich fair zu meinem Pferd bin, dass ich es wirklich schätze und dass ich ihm mit Liebe begegne.”

Julia Krajewski

Die Vielseitigkeits-Olympiasiegerin setzt im Sattel vor allem auf Ruhe und Gefühl. “Nach meiner Erfahrung sollte der Reiter im positiven Sinne die Richtung vorgeben, denn das gibt den Pferden Sicherheit.” Eine gewisse Konstanz im Alltag schafft Vertrauen, Eintönigkeit ist damit allerdings nicht gemeint. Im Training geht es vor allem um Abwechslung. “Das fördert nicht nur die Weiterentwicklung, sondern hält auch gesund”, betont Julia Krajewski

Jessica und Benjamin Werndl

Gemeinsam sind sie das erfolgreichste Geschwisterpaar im Dressurviereck. Schwierigste Lektionen mit feinsten Hilfen umzusetzen, das treibt sie an. “Mich reizt es, diesen individuellen Zugang zu jedem einzelnen Pferd zu finden, ihr Potenzial herauszukitzeln und sie zu stolzen Persönlichkeiten zu entwickeln”, betont Jesscia von Bredow-Werndl. Dabei muss auch nicht immer alles im ersten Schritt gelingen. Benjamin Werndl empfiehlt, zwischendurch einfach mal tief durchzuatmen. “Denn die Reise mit den Pferden ist auch eine Reise zu sich selbst. Wenn man versucht, die Pferde zu verstehen, lernt man auch, sich selbst zu verstehen.”

Nicole Uphoff-Selke

Die einstige Olympiasiegerin ist heute überzeugte Freizeitreiterin. Der Spaß mit dem Partner Pferd zu haben, hat für sie Priorität. “Ich muss niemandem mehr etwas beweisen und kann einfach entscheiden, nur ins Gelände zu gehen.” Dafür putzt sie weder sich selbst noch ihr Pferd besonders heraus. “Meine Stute hat eine lange Mähne, das dicke Fell, den Modder überall und ich bin für alle Wetterlagen ausgerüstet", erzählt Nicole Uphoff-Selke.

Lisa Röckener

Ein schwerer Sturz hat ihr Leben auf den Kopf gestellt und die Beziehung zum Partner Pferd komplett verändert. Das Training am Boden hat Lisa Röckener geerdet und mit Valoo hat sie neues Vertrauen gefasst. Die Beziehung auf Augenhöhe ist für sie seither viel wichtiger, als Leistung und Erfolg. “Ohne mein Pferd bin ich nichts, es ist mein Ein und Alles. Für mich ist das total wichtig, sich das in der täglichen Arbeit immer wieder bewusst zu machen.”

Bent Branderup

Sein Vorbild sind die alten Meister wie Xenophon, Gustav Stenbrecht oder General Decarpentry. Ihre Lehren übersetzt er in ein Hier und Jetzt. Das Wohl des Pferdes und eine nachhaltige Ausbildung stehen dabei für Bent Branderup im Mittelpunkt. Zeit für die Verfeinerung der Hilfen ist für ihn dabei der entscheidende Faktor. “Heute haben wir Freizeitreiter. Sie sind frei von Zeitdruck. Das ist eigentlich sehr schön, so mit dem Pferd arbeiten zu können. Leider vergisst es der eine oder andere.”

Annica Hansen

Ihren Pferden vom Frühstückstisch aus beim Grasen zuzuschauen, das kann Annica Hansen noch immer nicht so richtig glauben. Sie hat ihren Traum von einem Leben mit den Pferden verwirklicht. Eine tiergerechte Haltung liegt ihr besonders am Herzen. Dabei hat sie die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, die eigene Komfortzone auch mal zu verlassen. “Meine Pferde sind so dreckig wie nie, sie sehen so ungepflegt aus wie nie, aber sie sind glücklich.” Das ist für sie entscheidend und sie plädiert dafür, genau hinzuschauen und die Grenzen stückweise zu verschieben. 

Marie Bäumer

Als Schauspielerin hat sich Marie Bäumer international einen Namen gemacht und für ihre Rolle als Romy Schneider unter anderem den Deutschen Filmpreis bekommen. Die gebürtige Düsseldorferin brennt jedoch nicht nur für die Bühne, ihr Herz gehört vor allem den Pferden.
Ihre eigenen bildet sie gemeinsam mit Frédéric Pignon und Magali Delgado in der Freiarbeit und unter dem Sattel aus. Gleichzeitig sind sie auch ihre Assistenten bei den Ateliers für 

Persönlichkeitsentwicklung. “Sie unterstützen mich unglaublich. Baccara ist der Meister des Raums und zeigt sehr klar, wenn jemand seinen Raum nicht hält. Delicio versteht Menschen nicht, wenn sie nicht mit ihrem Herzen verbunden sind. Andeo ist hochsensibel und lässt sich mit Gedanken und Atmung bewegen. Er lehrt uns, unsere Energien zu führen." Für Marie Bäumer ist das Leben mit Pferden ein Angebot, das es jeden Tag zu feiern gilt. 

Julia Zenner 

Partner und Arbeitskollegen sind die Pferde für Julia Zenner. Im Team rücken sie Holz und sorgen damit für eine schonende und nachhaltige Waldwirtschaft. Damit das funktioniert, kommuniziert Julia Zenner über feinste Signale mit ihren Kaltblütern. Die können genau unterscheiden, ob sie mal kurz zurücktreten müssen oder auf der Stelle stehen bleiben sollen, während die Chefin die Lage 

sondiert. Hü sagen und Hott meinen, läuft da nicht. In diesem Team sind klare Ansagen gefragt. “Die Pferde können unheimlich viele Kommandos und sind auch in der Lage, sie miteinander zu verbinden. Es ist total faszinierend, dass sie so viel lernen und das auch umsetzen können." 

Andrea Kutsch

An der Seite von Monty Roberts hat sie die größten Hallen in ganz Europa gefüllt, als deutsche Pferdeflüsterin ist Andrea Kutsch weit über den Reitsport hinaus bekannt geworden. Doch damit hat sie sich nicht zufrieden gegeben. Sie arbeitet daran, Missverständnisse zwischen Mensch und Pferd gar nicht erst aufkommen zu lassen. “Mein Ziel ist es, eine wissenschaftliche basierte Trainingsmethode zu entwickeln, die mit jedem Pferd funktioniert. ” Dafür erforscht sie das Lernverhalten der Tiere, um Ausbildung möglichst stressfrei zu gestalten. “Die Kunst ist, das Pferd nur so weit aus seiner Komfortzone herauszuholen, dass keine Angst ensteht.” 

Anabel und Klaus Balkenhol

Er gewann zweimal Gold bei den Olympischen Spielen, war zweimal Europa- und einmal Weltmeister, später Bundestrainer und trägt den Ehrentitel Reitmeister. Sie tanzte bei den Olympischen Spielen in London durch das Viereck, ritt bei Weltmeisterschaften mit dem Team zu Bronze, war Deutsche Vize-Meisterin und bildet hocherfolgreich Grand Prix-Pferde aus. Zusammen sind Klaus Balkenhol und seine Tochter Anabel ein starkes Team. “Es ist unsere Philosophie, den Pferden Zeit zu geben und sie in nichts hineinzuzwingen.”