Dr. Britta Schöffmann: gefühlvolles Reiten

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Dr. Britta Schöffmann arbeitet viel mit Bildern, um ihren Schülern die wichtigsten Grundbegriffe anschaulich zu vermitteln. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Die erfahrene Ausbilderin erklärt, wie Reiter ihre Einwirkung schulen und die Feinabstimmung mit dem Partner Pferd verbessern können. 

Pferdegerechtes Reiten liegt Dr. Britta Schöffmann sehr am Herzen. Die ehemalige Grand Prix-Reiterin, erfahrene Richterin und leidenschaftliche Ausbilderin achtet auf eine feine Hilfengebung und eine harmonische Abstimmung mit dem Partner unter dem Sattel. Sie unterrichtet Schüler aller Leistungsklassen und beobachtet dabei häufig die gleichen Fehler. Welche das sind und mit welchen Bildern sie Reitern hilft, das richtige Gefühl zu entwickeln, hat sie uns im Gespräch erklärt. 

Die weiche Hand

In zahlreichen Lehrgängen bemerkt Dr. Britta Schöffmann immer wieder, dass viele Reiter - häufig unbewusst - ihre Hände ständig in Bewegung haben. “Diese Fummelei am Zügel ist das, was mir besonders auffällt. Und das zieht sich eigentlich durch alle Klassen.” Die Hand sollte auch nicht starr sein, sondern immer bereit nachzugeben. Als Bild für die ruhige und zugleich atmende Reiterhand nutzt Dr. Britta 

Schöffmann gerne das Bild vom rohen Ei. Bei einer nachgebenden Zügelhilfe öffnet sich dabei die Hand gerade so weit, dass das Ei hindurchgleiten würde. Bei der annehmenden Zügelhilfe schließt sich die Faust gerade so fest, dass das Ei zerbrechen würde. 

Der geschmeidige Sitz

Wenn eine Schülerin etwas verkrampft im Sattel sitzt, nutzt Dr. Britta Schöffmann gerne ein kulinarisches Bild. Die Reiterin solle sich ihr Gesäß wie eine fluffige Portion Kartoffelpüree vorstellen. "Vielen helfen solche Bilder. Damit möchte ich gerne das Gefühl schulen. Die Menschen sollen spüren, was da oben passiert. 

Die feinen Hilfen

Übergänge und Paraden sind aus der Sicht der Richterin und Trainerin der Schlüssel zur Versammlung und zu einer harmonischen Abstimmung mit dem Pferd. Unter einer gelungenen halben Parade versteht sie nicht in erster Linie die Einwirkung durch die Hand, sondern ein vermehrtes Heranschließen des Pferdes über die treibenden Hilfen. “Es geht darum, aus einem querformatigen Foto ein etwas quadratischeres Bild zu machen.” Dazu treibt der Reiter von hinten nach und macht vorne für einen Moment die Tür zu. Als wirkungsvolle Übung empfiehlt Dr. Britta Schöffmann Übergänge vom Trab zum Halten und daraus das erneute Antraben. “Jedes Mal, wenn das Pferd vom Fleck weg antrabt, beugt es die Hinterhand und drückt sein eigenes und das  Reitergewicht nach vorwärts-aufwärts ab. Das ist Krafttraining.” 

Die korrekten Linien

“Reiter sollten pingelig sein mit dem, was sie da oben tun”, betont die erfolgreiche Dressurreiterin Dazu zählen für sie auch die Hufschlagfiguren. Es erfordere schon Konzentration, einen Zirkel wirklich rund anzulegen, denn Pferde liefen von Natur aus keine Kreise. Ein Pferd am Punkt abzuwenden und präzise auf eine Linie zu führen, zwinge den Reiter dazu, seine Hilfen genau zu dosieren und auf den Bewegungsablauf des Pferdes einzustellen.

Das reiterliche Talent

Unter Talent versteht die erfahrene Ausbilderin vor allem Gefühl - für das Lebewesen Pferd, die Bewegung und den eigenen Körper. Das alleine genügt nach ihrer Einschätzung jedoch nicht. Fleiß und die Fähigkeit, an sich selbst zu arbeiten, gehören für sie unbedingt dazu. “Jeder Reiter kommt immer mal wieder an den Punkt, an dem er an sich selbst und am Pferd verzweifelt. In diesen Situationen ist es wichtig, das richtige Maß in sich selbst zu finden.”

Das gesamte Gespräch mit allen Tipps von Andrea Schmitz könnt Ihr Euch auch noch einmal im Video anschauen.