Springen: Die passende Distanz

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In einer Lehrstunde demonstrierte Michael Fischer auf der Equitana 2023, was ihm besonders wichtig ist.  

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Hindernisspezialist und Ausbilder Michael Fischer erläutert, was auf dem Weg zum Sprung entscheidend ist. 

Die passende Distanz zu finden und den idealen Absprungpunkt zu treffen, diese Faktoren sind im Parcours der Schlüssel zum Erfolg. Doch wer sich nur auf den Abstand zum Hindernis konzentriert, verliert schnell den Kontakt zum Pferd und damit auch die Kontrolle über Takt und Tempo. Dies sind jedoch, die entscheidenden Faktoren, um die Spur zu halten und die Distanz zum Hindernis wirklich bestimmen zu können. Wie sich das Gefühl dafür schulen lässt, verrät der einst erfolgreiche Springreiter und erfahrene Trainer Michael Fischer in seinen Tipps. 

Fokus auf das Pferd

Nicht zuviel mit der Distanz beschäftigen. Das lenkt von anderen, wichtigeren Faktoren ab, zum Beispiel der Kommunikation mit dem Partner Pferd. Die leidet, wenn sich der Reiter zu sehr auf den Sprung fokussiert. Distanzen reiten lernt, wer über den Sprung hinwegschaut und die Verbindung zum Pferd aufrecht erhält. 

Kontakt zum Pferd aufbauen

Zwischen dem Körper des Reiters und dem des Pferdes bestehen biomechanische Parallelen. Das bezieht sich vor allem auf Hüfte, Rücken und Schultern. Der Reiter sollte ein Gefühl dafür entwickeln, ob er mit seiner Hüfte in der Bewegung ist oder ob er zuviel oder zuwenig Spannung im Rücken hat. Entscheidend ist, das Pferd zu spüren und eine wirkliche Nähe aufzubauen. Das was der Reiter auf dem Weg zum Sprung von seinem Partner verlangt, sollte er auch selbst können - das bedeutet vor allem beweglich, locker, ausbalanciert und in der Spur zu sein. Voraussetzung ist, dass der Reiter jeden Muskel kontrollieren und bewusst steuern kann.

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Der korrekte Weg zum Sprung sollte das Ziel sein. 

Anreiten üben

Zwei Stangen oder zwei Cavaletti hinlegen und beim Anreiten genau zu erspüren, wo der Kontakt zum Pferd möglicherweise verloren geht. Der Reiter sollte sich auf dem Weg zur Stange ganz bewusst machen, wie er mit seiner Muskulatur agiert. Sofern er beispielsweise für die Distanz den Galoppsprung verkürzen möchte und dabei im Oberkörper zu weit zurück kommt, dann macht sein Rücken sich fest, die Schulter kippt zurück und die Hüfte wird starr. Übernimmt das Pferd dieses Bewegungsmuster, ist es unmöglich, die passende Distanz zu treffen. 

Spur halten

Ein Pferd, das nach rechts oder links schwankt, kann schon den Takt als ersten Punkt der Ausbildungsskala nicht erreichen und damit auch nicht gleichmäßig laufen. Daher ist es entscheidend, dass es lernt, in der Spur zu bleiben und sich auszubalancieren. Um Gleichgewicht zu üben, ist es sinnvoll, von der Bande weg zu reiten. Dann hat es der Reiter in der Hand, Richtung und Tempo vorzugeben, anstatt es dem Pferd zu überlassen, sich an der Bahnbegrenzung zu orientieren. Es kommt darauf an, Wege bewusst zu reiten. Denn selbst wenn der Sprung auf dem Hufschlag steht, muss der Reiter ihn auf dem dritten Hufschlag anreiten, um ihn mittig zu treffen. Er sollte also zuvor die Spur exakt festlegen und anschließend überprüfen, ob er sie wirklich gehalten hat. 

Das Pferd über den Sprung führen

Der Reiter sollte immer entscheiden, in welchem Tempo es wo hingeht. Das gilt auch über dem Sprung. Dort sollte er den Kontakt zum Pferd nicht aufgeben, sondern lediglich kurz in den leichten Sitz gehen, um dem Pferderücken Raum zu geben. “Viele wollen am Sprung schnell leicht sein, ohne dass das Pferd sich an Spur und Tempo hält. Das ist eigentlich der größte Fehler”, betont Michael Fischer. Wer über dem Hindernis alles wegwirft, bringt dem Pferd bei, dass es bis zum Sprung warten muss und dann ist der Druck weg und es geht richtig los. Das Ziel sollte sein, dass sich auch in der Luft nichts an Geschwindigkeit, Balance und Spannung ändert. Wenn es gelernt hat, dass der Sprung keinen Tempounterschied bedeutet, dann ist es kein Problem, mit leichter Hand Distanzen zu reiten. 

Das gesamte Gespräch mit Michael Fischer haben wir auch als Video festgehalten.