Anja Beran macht die klassische Reitkunst zum Erlebnis

© Equitana
Anja Beran verrät während der Equitana Open Air in Mannheim ihr Geheimnis von einer guten Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Wie Leichtigkeit gelingt und Harmonie entsteht, das zeigt die international gefragte Trainerin bei einem Ausbildungsabend am Freitag, 12. August, in Mannheim. 

Die klassische Reitkunst hat für Anja Beran ein Ziel: Das Pferd ins Gleichgewicht zu bringen, um es an leichten Hilfen reiten zu können. Vom Reiter erfordere dieser Weg Geduld, Disziplin und einen sanften Umgang mit dem Partner unter dem Sattel. Das Wissen der alten Meister ist für die Schülerin von Manuel Jorge de Oliveira ein großer Fundus, aus dem sie schöpfen kann. Wie sie diese Erfahrungen für die Ausbildung ihrer Pferde nutzt, hat uns Anja Beran im Interview verraten. 

Was fasziniert Sie an der klassischen Reitkunst?

Anja Beran: Mit einem Wort: Nachhaltigkeit. Dieser Weg führt dazu, dass die Pferde gesund bleiben und dadurch sehr lange im Einsatz sind und motiviert mitarbeiten. Gleichzeitig wirkt er sich auch positiv auf uns Menschen aus. Denn wenn wir entsprechend an uns arbeiten, haben wir eine gute Haltung und bekommen eben keine Rückenprobleme. Das ist auch für unseren Körper nachhaltig. 

In welchem Alter beginnen Sie mit der Ausbildung der Pferde?

Anja Beran: Wir beginnen am liebsten, wenn die Hengste drei Jahre alt sind, denn dann sind sie hormonell noch nicht umgestellt und noch nicht so durchsetzungsstark. Das heißt auf der anderen Seite aber auch, dass sie körperlich wenig Anstrengendes machen und auch im Kopf keinesfalls überfordert werden sollten. Doch wir beginnen, ohne dass die Pferde schaden nehmen und wenn sie dann in ihrer Entwicklung voranschreiten, haben wir eine solide Basis, auf die wir zurückgreifen können. 

Welches sind die ersten Schritte, die Sie mit den Hengsten gehen?

Anja Beran: Es geht los mit Anbinden, Putzen, Führen, dann kommt das Anlongieren. Anschließend gewöhne ich sie an den Sattel und später auch an die Trense und schließlich an den Reiter, so dass das Pferd dann nach gut drei Monaten Schritt, Trab, Galopp unter dem Sattel geht. 

Warum ist es Ihnen so wichtig, den Pferden anschließend Zeit zu geben, um in Ruhe zu reifen?

Anja Beran: Ein Pferd unter sechs Jahren auszubilden, ist nahezu unmöglich. Der ganze Körper muss sich aufbauen, das Pferd muss die Dinge auch begreifen und dabei gelassen bleiben. Das kann bei manchen auch einmal länger dauern. Mit dieser Idee sollte man schon starten und nicht denken, ein Pferd mal schnell anderthalb Jahren fertig machen zu können. 

© Maresa Mader
Anja Beran liebt die Arbeit mit Hengsten, weil sie die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen. 

Wo nehmen Sie die Geduld dafür her?

Anja Beran: Das ist wirklich merkwürdig. Ein Pferd kann gar nicht oft genug an einer Stelle scheuen, dass ich mich aufrege. Doch als ich als Kind Klavier spielen lernen sollte, war die Geduld nach fünf Minuten dahin und ich hätte am liebsten mit den Fäusten auf den Tasten herum getrommelt. Doch bei den Tieren ist das ganz anders. 

Welche Tipps geben Sie Ihren Schülern, die nicht ganz so geduldig sind?

Anja Beran: Zunächst versuche ich Ihnen zu erklären, warum das Pferd gerade so reagiert und was wir machen können, um das allmählich abzustellen und zu vermeiden. Dann ist es mir immer wichtig, deutlich zu machen, dass der Fehler oder das Problem sich auch in in zehn Minuten eingeschlichen, sondern meist über Jahre aufgebaut hat. Und nun müssen wir eben die gleiche Zeit investieren, um das Ganze wieder gerade zu biegen.  

© Equitana
Für Anja Beran sind die Erfahrungen der alten Meister ein wertvoller Fundus.

Worauf legen Sie in der weiteren Ausbildung der Pferde besonderen Wert?

Anja Beran: Zunächst auf die klassische Gymnastizierung über die Seitengänge. Besonderen Wert lege ich darauf, dass die Pferde sehr beweglich sind und sehr fein sind. Die Hilfen zu minimieren, steht immer an oberster Stelle. Durch die gymnastizierende Arbeit kommen die Pferde zunehmend ins Gleichgewicht und können ihren Körper besser koordinieren. Sie fühlen sich insgesamt dadurch wohler und sind auch entsprechend motiviert mitzuarbeiten.

In einem exklusiven Ausbildungsabend am Freitag, 12. August, um 19.30 Uhr demonstriert Anja Beran auf dem Maimarktgelände in Mannheim ihr Trainingskonzept nach den Regeln der klassischen Reitkunst. Karten sind ab 15 Euro im Ticketshop erhältlich.  

Ganz persönlich lernt Ihr Anja Beran im Equitana Podcast kennen. Dort nimmt sie uns mit in ihren Alltag: Sie erzählt, warum sie täglich Haferschleim kocht, wie sie den Weg vom Parcours ins Viereck gefunden hat und wann sie auf Gut Rosenhof die Sau rauslässt.